Zurück in den Tongariro National Park, den ich im September schon einmal besucht hatte, damals um auf Mount Ruapehu Ski zu fahren. Diesmal ging es jedoch nicht zum Mount Ruapehu, sondern die beiden anderen Vulkanen des National Parks: Mount Ngauruhoe (auch bekannt als Mount Doom) und Mount Tongariro.
Ziel war das Tongariro Alpine Crossing zu meistern, die beliebteste (aber nicht zu unterschätzende) eintägige Wanderung Neuseelands. Das Crossing selbst ist ohne Zusatzprogramm (etwa der Erklimmung von Mount Ngauruhoe oder dem Weg zum Gipfel des Mount Tongariros) 19,4 km lang. Während dieser Strecke gilt es etwa 750 Höhenmeter zu bewältigen.
Jeden Morgen starten einige hundert Menschen den Walk, weshalb es sich zum Einen lohnt früh zu starten, zum Anderen in der Nebensaison zu laufen, wie wir es getan haben. Im Sommer zieht sich wohl nur eine einzige Menschenschlange den Track entlang, was sicherlich mit der Zeit sehr anstrengend wird, zumal man nicht überall ohne Probleme überholen kann, sollte der Vordermann für den eigenen Geschmack zu langsam sein. Bei uns war zwar auch einiges los, aber sicherlich war es nicht so voll wie im Sommer.
Zwei Tage zuvor war der Track noch wegen Schneefall gespeert und am Tag vor uns gab es einen Schneesturm oben, so wurde uns im Hostel von einem Deutschen, der an jenem Tage den Track gemacht hatte, berichtet. Man sollte deshalb definitiv nur mit der richtigen Ausrüstung den Walk machen und das nicht auf die leichte Schulter nehmen! Besonders Unmengen an Trinken ist dabei wichtig, denn es gibt keinerlei Möglichkeit die Flaschen während der Wanderung aufzufüllen. Und die richtige Kleidung sollte man auch dabei haben, da sich das Wetter sehr schnell ändern kann. Berg eben..
Glücklicherweise hatten wir keinen Schneesturm oder dergleichen. Der Himmel war als wir starteten wolkenlos und erst später auf der anderen Seite des Vulkans gesellten sich ein paar Wolken zur Sonne.
Der Track startet recht eben und führt durch eine Mondlandschaft: Überall um einen herum waren Steine von den Vulkanen und während man so durch die Ödnis wanderte wurde einen immer klarer, warum ausgerechnet diesen Ort Peter Jackson als Drehkulisse für Mordor ausgewählt hat. Über der steinernen Ödnis drohnt Mount Ngauruhoe, der jüngste der drei Vulkane, mit seinen symetrischen Hängen.
Nachdem man lange Zeit durch diese Szenerie gelaufen ist, begann dann irgendwann der Aufstieg. Zunächst wurde man aber durch ein Schild dazu aufgefordert zu checken, ob man wirklich in der Lage ist den Aufstieg zu bewältigen und ob man dafür auch die Richtige Ausrüstung hat.
Dann durfte man den Aufstieg beginnen. Dafür mussten die "Devil's Staircase" erklommen werden: Unzählige Treppen und dazwischen nur schmale Pfade. Wir haben uns wohl alle gefragt, warum wir uns das hier eigentlich antuen, aber wenn man von oben ins Tal geguckt hat und all die anderen Menschen als kleine Punkte gesehen hat, die den Aufstieg noch vor sich hatten oder die gerade an den Treppen zu knabbern hatten, hat man sich doch gefreut es hinter sich zu haben. Und die Aussicht von oben war beeindruckend!
Jetzt hätte man ja schon fast denken können, man hätte den Aufstieg hinter sich. Aber guckte man sich mal den Weg vor sich genau an, war erst ein kleiner Teil geschafft.
Direkt nach den Treppenaufstieg konnte man sich entscheiden, ob man Mount Ngauruhoe bezwingen wollte oder nicht. Wenn man das vorhatte, musste man schon sehr fit sein und im Freestyle durch den Schnee da hoch, da es dort keine Wege hoch gibt. Da ich nach dem Treppenaufstieg keine Lust mehr hatte, noch weiter hoch zu kraxeln und ich keine Fußspuren im Schnee gesehen habe, habe ich mich dagegen entschieden. Aber sechs Leute aus meinem Hostel waren oben und ich habe ihre Bilder und Videos gesehen! Beeindruckend! Abenteuerlich war neben ihrem Aufstieg auch ihre Art hinunterzukommen: Sie haben sich einfach auf den Hosenboden gesetzt und sind runtergerutscht, was wohl auch ganz gut klappte. Der Vulkan ist schließlich steil genug!
Für mich folgte also nicht die Besteigung des Mount Ngauruhoe, sondern die Durchquerung der ersten Ebene. Oder vielleicht eher die Durchquerung der Antarktis, denn genau so muss es sich wohl dort anfühlen. Ewigkeiten lief man durch den Schnee, immer nur einem kleinen festgetrampelten Schneepfad folgend, nichts anderes sehend als Schnee, Schnee und nochmals Schnee. Mount Ngauruhoe wurde zwar kleiner, aber trotzdem hatte man nach vorne blickend nicht das Gefühl Mount Tongariro näher zu kommen. Im Sommer ist die Ebene schneefrei, wie mir meine Gasteltern berichteten und man würde sich wie auf dem Mond fühlen, mit all dem Gestein um sich herum.
Kaum erreichte man endlich das Ende der Eiswüste, setzte man seinen Weg nach oben fort. Das letzte Stück war echt steil und ohne Treppen. Teilweise so steil, dass eine Kette installiert worden ist, mit deren Hilfe man ein steiles Stück hochklettern musste. Davor hat es sich natürlich ein bisschen gestaut, weil immer nur eine Person die Kette benutzen konnte. Immerhin konnte man deshalb davor aber nochmal durchatmen!
Von oben blickte man zurück auf die Eiswüste und realisierte erst hier richtig, wie lang der Weg wirklich war, den man bei ihrer Durchquerung zurückgelegt hatte. Und man hatte einen wunderschönen Blick auf Mount Ngauruhoe.
Neuseeland ist vermutlich der einzige Platz auf der Welt, wo man von einem Flugzeug gefotobombed werden kann! Scheinbar kann man irgendwo auch Rundflüge über den Tongariro Nationalpark buchen und so die Szenerie ohne eigene Anstrengungen von oben sehen. Das führt dazu, dass ich kein Bild mit Blick auf Mount Ngauruhoe nach der Durchquerung der Eiswüste habe, auf dem nicht ein kleines weißes Flugzeug drauf ist.
Hatte man den Aufstieg geschafft befand man sich fast auf dem Gipfel des Mount Tongariro, der wie Mount Ngauruhoe ein aktiver Vulkan ist. Da er aktiv ist, warnen auch einige Hinweisschilder vor der Gefahr und geben Verhaltensanweisungen, wie man sich im Falle eines Ausbruches zu verhalten habe und welche Gebiete man auf keinen Fall betreten solle. Die Gefahr eines Ausbruches besteht immer. Das letzte Mal brach der Mount Tongariro überraschend im November 2012 aus, während einige Wanderer das Alpine Crossing machten. Deshalb gibt es davon wohl auch einige Videos davon.
Von diesem "Fast-Gipfel" aus ging es über lose Steine und mit Schwefelgeruch in der Nase (bedingt durch die vulkanischen Aktivitäten -immer wieder stieg auch heißer Dampf aus kleinen Löchern im Boden auf-) bergab in Richtung der Kraterseen. Mount Tongariro hat insgesamt vier Kraterseen: drei nahe beieinander liegende, die smaragdfarben sind, und einen großen, der etwas weiter entfernt von den kleinen Seen liegt, meiner Meinung nach aber nicht so schön ist, wie diese, da unter anderem seine Farbe auch nicht so beeindruckend ist.
Nach den drei kleinen Kraterseen musste man erneut eine Eiswüste durchqueren, um zum vierten, den großen See zu gelangen. Dazu ging es zum Ende hin auch wieder etwas bergauf, aber das schlimmste hatte man zum Glück schon zuvor hinter sich gebracht.
Vom großen Kratersee aus ging es dann zum Glück fast nur noch bergab, auf dem Weg zum zweiten Carpark. Die Landschaft auf der anderen Seite des Mount Tongariro war nicht zu vergleichen mit der vom Beginn. Nun lief man durch irgendwelche Pflanzen und es gab viel mehr Vegetation. Mir persönlich hat die andere Seite deshalb besser gefallen, auch wenn diese nicht schlecht war.
Nach sieben Stunden verließ ich dann die Vulcanic Hazard Zone und befand mich nach einem "kurzen" Walk durch einen einheimischen Wald endlich wieder in der "Zivilisation", in so fern, dass ich den Carpark erreicht hatte und somit wieder Autos und dergleichen gesehen habe, auch wenn der Carpark einen Kilometer mittels einer Schotterpiste von der normalen, asphaltierten Straße entfernt war.
Das Tongariro Alpine Crossing war die Mühe und den darauffolgenden Muskelkater aber auf jeden Fall wert! Durch diese beeindruckende Landschaft zu laufen und die Kraterseen zu sehen, war sehr sehr geil.
Als wir am nächsten Tag den Rückweg nach Auckland angetreten haben, haben wir noch einen kurzen Stopp in Taupo gemacht, um im unseren eigenen kleinen Hot Pool mit Wasserfall zu entspannen und haben einigen Leuten zugeguckt, wie sie den Taupo Bungy-Sprung gemacht haben.
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I guess I have to write my blog from now on in english as well, so Nancy and all my not german friends can read it. I'll try to write the english blog underneath the german as well, but the english version might be slightly different than the german. And probably shorter - we'll see.
First of all, I forgot to tell you something Nancy, so I would like to do it now: Meeting you was a pleasure for me, I'm glad I meet a so inspiring and fantastic person as you are! Travel save! I hope we meet some day again! And you're always allowed to correct my english. :)
I went south towards the Tongariro National Park where I was before for skiing Mount Ruapehu. This time I wanted to do the Tongariro Alpine Crossing, the most famous one day walk in New Zealand. The Crossing is a one way journey which covers 19,4 kilometers (without any extra walks, like climbing Mount Ngauruhoe -as known as Mount Doom- or walking to the summit of Mount Tongariro).
Every moring hundreds of people start the track. It's wise to start early when less people are on the track because you aren't able to overtake everywhere and so it's possible that you have to walk slowly behind a person for several meters before you can overtake her or him. However, there are more people on the track during the summer months, so it might be clever to do it not during this time.
If you want to start the track you have to be well prepared 'couse you can't refill your bottles once you're at the mountain. Weather changes quickly on the mountain so you need to carry clothes for every season with you. Luckily the weather was perfect when I've done the track: starting in the morning without any cloud in the sky and only seeing some of them near the end of the track, when I walked downhill towards the carpark.
At the beginning of the track I felt like walking on the surface of the moon: All around me just stones and wasteland through which I walked for a hour. Mount Ngauruhoe sit enthroned over the scenery and you realised quickly why Peter Jackson choosed this place as his location for filming Modor and Mount Doom. After the walk trough Modor I had to start climbing the mountain, using thousands of steps. This part of the track is named "Devil's staircase" and that's all you need to say about it. Never felt so happy being at the top of the stairs, watching down and seeing the hundereds of other people who still need to climb it! The view from the top of the stairs was stunning and definitely worth the effort!
Shortly after the stairs you could decide if you want to climb Mount Ngauruhoe or continue your way towards Mount Tongariro. I didn't climbed Mount Ngaruhoe as there are no tracks to the top of it and you have to climb it freestyle. Furthermore, I didn't wanted to go uphill anymore after defeating Devil's staircase.
Luckily I didn't had to go uphill for a bit, as the track crossed a wide plateau. The plateau was full with snow and while crossing it I felt like being in Antarktica. While Mount Ngauruhoe was getting smaller and smaller in your back you still had the feeling that you didn't move nearer to Mount Tongariro!
During the summer months there's no snow at all at the plateau and I guess you must feel like being in a desert. At least that's what my hostparents told me.
As I reached the end of the desert made of ice I had to climb uphill again. Looking back at Mount Ngauruhoe and the plateau in my back was impressive and now I started to realise how far away the mountain actually was. A little white airplane was in the sky, I guess you can do scenic flights above the Tongariro National Park. It photobombed all my pictures of the snow plateau! New Zealand, the only country where a plane can photobomb you! :)
The track uphill was quite steep, there was even a chain to help you getting up at some points. But it was the last part to climb and after that I was at the summit of Mount Tongariro.
Mount Tongariro is still an active vulcano and there are several signs which tell you what to do in case of an erruption. The last erruption was spontaneously in November 2014, while some hikers were on the montain. Because of this there are some videos of it in the internet.
The summit of Mount Tongariro recived me with a wonderful view and a sulfur odor. But you get used to it.
From now one you only had to go downhill to get to the crater lakes of Mount Tongariro. There are four lakes, three small ones and one big one. I really liked the colour of the small ones, some kind of smaragd greenish to which the big one couldn't compare.
To get to the big lake you had to conquere a ice-desert once again and going a little bit uphill aswell. But luckily the taff part was already done. Afterwards the path just leads downhill, so it wasn't as exhausting as before. Now the track was winding through more vegetation than in the beginning and before entering the carpark it leaded through a nice forest only with trees from New Zealand.
After seven hours of walking with a few breaks in between I finally reached the carpark! The Tongariro Alpine Crossing was a great experience that I don't want to miss. I saw the stunning landscape of Modor, the beautiful lakes at the top and a nice forest at the end. It was definitly woth the efford and the sore muscles!
On my way back to Auckland I made a short stop in Taupo to realax in some free hot pools and watching some people doing the Taupo Bungy in a beautiful scenery.
Your grandfather will is trying to give the translation of your comments to Uschi!!
AntwortenLöschenC i a o from good old Germany (Merkelland) !! Sedaner