Samstag, 31. Januar 2015

Westcoast Roadtrip ( 3.01. - 9.01.2015 )


Nach einer Woche Seekrankheit stand dann mein eigener Urlaub an: Eine Woche Südinsel. Mike, den ich auf Stewart Island kennengelernt hatte, und ich sind gemeinsam die Westküste von Queenstown nach Nelson hoch gefahren. 
Unseren ersten Zwischenstopp haben wir in der Puzzling World bei Wanaka gemacht. Die Puzzling World ist voll mit optischen Illusionen; so gibt es zum Beispiel auch einen Raum, in dem das Wasser scheinbar bergauf fließt und diverse andere Illusionen.


Während des Roadtrips hatte ich die Möglichkeit die rauen Strände der Westcoast zu bestaunen: Das Krachen der Wellen auf den Steinstrand war sehr beeindruckend und machte unmissverständlich klar, warum kein Kiwi an der Westküste im Meer baden geht - es ist einfach zu rau! Beeindruckend auch, dass hinter dem Horizont erstmal Ewigkeiten nichts kommt und man dann irgendwann auf Australien, als nächste Landmasse trifft. Eine imense Entfernung auf jeden Fall und das veranschaulichte einem nochmal, warum sich Neuseelands Tierwelt so entwickeln konnte, wie sie es getan hat; es gab einfach keine Einflüsse von außen und nur so konnten sich viele flugunfähige Vögel entwickeln, wie etwa der Kiwi. Und nur deshalb konnte Neuseeland die Säugetiere (ausgenommen drei endemische Fledermausarten) verpassen..


Auf unserem Weg Richtung Norden kamen wir auch an der Bruce Bay vorbei, wo man perfekt weiße Steine am Strand finden kann. Es hat sich zur Tradition entwickelt, dass man sich einen Stein suchen geht, diesen dann gestaltet und am Straßenrand auf einem der Steinberge zurücklässt: Die meisten schreiben nur ein oder zwei Sätze auf ihren Stein, doch man kann auch richtige Kunstwerke in den Steinhaufen finden!






Natürlich habe ich es mir nicht nehmen lassen meinen eigenen Stein zu beschreiben und zu den anderen zu legen.
Leider haben wir Mikes alten Stein, den er vor einigen Monaten dort abgelegt hatte, nicht mehr finden können.


Weiter im Norden warteten die Gletscher auf uns: Fox Glacier und Franz Josef Glacier.
Fun Fact am Rande: Der Franz Josef Glacier wurde von Julius von Haast, dem deutschen Entdecker des Gletschers, nach König Franz Josef I. von Österreich benannt.
Da wir nachmittags ankamen, beschlossen wir uns zunächst den kleineren Fox Glacier anzugucken und am nächsten Tag mit einem Helikopter auf den Franz Josef Gletscher zu fliegen, um uns diesen aus nähster Nähe anzugucken.
Der Fox Glacier war beenidruckend und noch beeindruckender war das Ausmaß in dem der Gletscher über die letzten Jahre geschmolzen ist. Dies wurde auf dem Weg zum Carpark, mittels Schilder noch einmal verdeutlicht. Später fanden wir auch eine Informationstafel, die Bilder des Gletschers von 2008 und 2012 gezeigt hat und somit noch einmal vor Augen geführt hat, wie krass der Gletscher über die letzten Jahre zurück gegangen ist!
Besonders an den beiden Gletschern ist zudem noch, dass es weltweit die einzigen Gletscher sind, die von Regenwald umgeben sind.


Unserem Plan die Gletscher auch einmal aus nähster Nähe zu sehen folgend, ging es am nächsten Tag zum Glacier Heli Hike auf dem Franz Josef Gletscher. Wir hatten Glück, denn eigentlich war alles ausgebucht, aber dann haben doch noch zwei Menschen gecanceled und wir konnten ihre Plätze bekommen.
Zunächst ging es zum Einkleiden: Wir haben alle dicke Socken und globige Schuhe bekommen, sowie eine schwarze Schneehose und eine blaue Jacke. Desweiteren bekam jeder eine rote Tasche, in der unsere "Kramps", also die Spikes, die wir für unseren Ausflug auf das Eis benötigen, waren. Uns wurde erklärt, wie wir diese auf dem Eis anzuziehen haben und dann ging es auf den Helikopter Start- und Landeplatz.
Wir sahen die Helis starten und landen und trafen die Gruppe, die vor uns auf dem Gletscher waren und uns freudestrahlend davon erzählten und uns vorhersagten, dass wir es lieben würden.
Und dann platzte die Bombe.
Wie Wolken waren zu tief gesunken, sodass unser Heli Hike abgesagt werden musste, weil man nicht mehr für unsere Sicherheit garantieren könne. Die Enttäuschung war natürlich rießig!
Also schnell wieder alles ausziehen und zum Office spurten, um die Chancen auf einen freien Platz für einen der Heli Hikes am nächsten Tag zu erhöhen: Schließlich wollten jetzt ja acht Leute einen der begrenzten Plätze für den nächsten Tag..
Wieder hatten wir Glück und bekamen noch einen der begehrten Plätze für den nächsten Morgen, wo wir all unsere Hoffnungen reinsetzten. Schließlich wollten wir das unbedingt machen!
Aber leider war das Wetter nicht gnädig mit uns und als wir aufwachten war der Himmel weiß, weil er voller Wolken war. So war es nicht überraschend, dass auch dieser Heli Hike abgesagt wurde. Wir konnten uns zeitlich nicht leisten noch einen Tag bei den Gletschern zu verlieren und so machten wir uns weiter Richtung Norden. Nächster Zwischenstopp Hokitika.

Von Hokitika haben wir nicht viel gesehen, obwohl wir eigentlich den ganzen Tag dort verbracht haben.
Das lag daran, dass wir die ganze Zeit in der Werkstatt von Bonz'n'Stonz gearbeitet haben. Dort konnte man nämlich seinen eigenen Anhänger aus Jade (oder Pounamu, wie die Maori den Stein nennen) herstellen.
Zunächst ging es daran ein eigenes Design zu entwerfen. Nach kurzer Bedenkzeit habe ich mich dazu entschieden meinen eigenen Manaia zu erstellen.
Es folgte der Prozess des Jadeschleifens bei dem ich aus einem Jadeblock den Manaia freigelegt habe. Zum Schluss haben wir noch ein Perlmutt-Auge eingesetzt und poliert.


Die Stunden in der Werkstatt haben sich dafür echt gelohnt.

Am nächsten Tag ging es weiter nach Arthur's Pass, wieder ein Ort -wie Stewart Island-, an den ich unbedingt wollte, aber nicht wusste warum. Und scheinbar lohnen sich diese Ort immer!
In Arthur's Pass sind Mike und ich nach Avalanche Peak geklettert: Avalanche Peak ist ein 1833 Meter hoher Berg in den Südalpen. Während unserer Wanderung mussten wir aber nur 1100 Höhenmeter hoch und wieder runter laufen. Das aber auf einen Weg von 5 Kilometer gepackt! Dementsprechend steil war das auch.
Viele Passagen gingen fast senkrecht hoch und so wurde aus der lockeren Wanderung zuweilen eher eine kleine Klettertour. Besonders, als wir die Baumgrenze hinter uns gelassen hatten und unseren Weg über Steine und durch Felsen suchen mussten. Extrem wurde es nochmals die letzten Meter vor dem Gipfel, die zwar nicht wirklich steil waren, dafür aber über einen extrem schmalen Pfad führten, zu dessen beiden Seiten die Berghänge hinterfielen und so einen steilen Abgrund schafften.


Bald traf ich auch meinen ersten wilden Kea.
Keas sind weltweit die einzigen alpinen Papageien und sehr sehr schlaue Vögel. Ihre Intelligenz entspricht der eines sechs-jährigen Kindes, so sind sie in der Lage Reißverschlüsse zu öffnen und einem Sachen aus Rucksäcken zu klauen. Jugendliche Keas erkennt man an ihren Augen und ihren Schnabel: Bis sie fünf Jahre alt sind, weisen diese nämlich eine gelbliche Färbung auf, während der Schnabel und die Eyerings von adulten Tieren komplett schwarz sind. Keas können relativ alt werden, circa 10% der Population in Arthur's Pass sind über 20 Jahre alt und der bisher älteste Kea (in Gefangenschaft) starb 2008 mit 50 Jahren.


Mein erster Kea war dementsprechend ein relativ junges Tier und äußerst zutraulich und verspielt. Natürlich hat er auch versucht meinen Rucksack zu öffnen, fand die 10 Cent, die wir ihm dann jedoch zum spielen angeboten haben doch interessanter als den Inhalt diesens.


Nach einiger Zeit ließen wir den Kea Kea sein und setzten unseren Weg Richtung Gipfel fort. Der Kea folgte uns noch eine Weile, dann wurde es ihm jedoch zu langweilig und er (oder sie?) gab es auf.
Weiter oben fanden wir etwas Schnee und so mussten wir natürlich einen Schneemann bauen! Der Schneemann mit dem wohl besten Blick in ganz Neuseeland!


Bald erreichten wir den Gipfel von Avalance Peak und trafen auf noch mehr Keas! Ich bin jetzt im Besitz von einigen hundert Bildern dieser wunderschönen Vögel, es gibt jedoch nur eines, auf dem es uns gelungen ist diese wunderschönen Vögel im Flug einzufangen.



Auf dem Bild sieht man wenigstens halbwegs die wunderschönen Farben des Federkleides dieser Vögel. Während man sonst in der Regel nur grün und etwas blau sehen kann, sind im Flug auch die gelblichen und orangenen Federn sichtbar. So schöne Tiere!


Der Weg zum Gipfel war zwar anstrengend, aber relativ angenehm, jedoch der Weg nach unten entpuppte sich an einigen Stellen zur Hölle: Durch die ganzen Steine musste man sich jeden Schritt genau überlegen, um nicht abzurutschen, zu fallen oder umzuknicken. Und die Steigung bzw das Gefälle machten den Abstieg nicht gerade leichter oder angenehmer.
Meine Kniee und ich waren echt froh, als wir nach 8 Stunden endlich wieder in Arthur's Pass Village angekommen sind!


Über die Pancake Rocks in Punakaiki, die ihren Namen ob ihrer besonderen Form tragen, ging es weiter nach Nelson und zu Abel Tasman National Park, Neuseelands kleinsten, aber best besuchtesten Nationalpark.


Im Abel Tasman haben wir den split apple rock gesehen, bevor wir weiter zum Beginn des Abel Tasman Coastal Walks (einer der sogenannten Great Walks in Neuseeland) sind, diesen etwas gelaufen sind und dort an einem ruhigen Strand -wir mussten ihn uns nur mit 5 weiteren Leuten teilen- einen Beach-Tag gemacht haben.
Und dann musste ich leider schon wieder zurück nach Auckland.


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I was very happy to start my own holidays on the land (!) after a week full of seasickness.
I meet up with Mike in Queenstown, whom I meet during my stay in Stewart Island, and we travelled the Westcoast from Queenstown to Nelson.

Our first stop was the Puzzling World near Wanaka, a house full of Illusions, where water seems to flow upwards and paintings seems to follow you with their eyes.

During the roadtrip I've got the opportunity see the rough westcoast beaches, where the waves hit the stones with such a power that you're not interested in being in their way. Seeing the waves smashing on the beach made me understand even better why Kiwis don't swim in the Tasman Sea. Impressive as well, that the nearest land behind the horizon is Australia but thousands of miles away! Illustrated why New Zealand missed the mammals (except three native bat species) on shore and why so many flightless birds could evolve here, for sure!
On our way north we stopped at Bruce Bay, where it's a tradition to look for a perfectly white stone on the beach, write or draw on it and leave it behind next to the street at one of the big stone-mountains. Unfortunately, we couldn't find Mike's stone, which he left behind several month ago. But we added a new stone - my stone.

I saw the glaciers! Fox Glacier and his bigger "brother" Franz Josef Glacier.
Fun Fact: The german explorer Julius von Haast named Franz Josef Glacier after King Franz Josef I. of Austria.
We went on a closer look to Fox Glacier, seeing it from above and the front and learning more about it's melting. Seening pictures from 2008 and 2012 and comparing it to the glacier we could see was impressive and sad as well. The next day we wanted to go Glacier Heli Hiking on Franz Josef to get an even closer look.
We were lucky and got two tickets, just because to others have had cancelled their hike just before. We got dressed in a blue jacket, black (snow-)trousers, and big shoes. Furthermore, we got a red bag with our kramps/spikes, which we needed to wear at the glacier. They showed us how to put them on and then we left to the starting helikopters. We meet the other group, just coming from the glacier, telling us how awesome it was and that we'll love it.
And then they dropped the bomb.
'Cause of the clouds we couldn't fly on the glacier cause they couldn't guarantee for our savety. So frustrating!
Now we had to be fast, getting changed and sprint to the office, as all the 8 members of our group wanted to try it the next day again and there were only limited seats avaible. However, we managed to get two seats for us for the next day.
But weather didn't meant it good with us. As we woke up the next morning the sky was white, full of clouds. The cancelled Heli Hike wasn't a surprise, but very frustrating anyways, as it was one thing I really wanted to do! But we couldn't waste any more time at the glaciers to wait for better weather which may or may not be there the next day. So we headed north, towards Hokitika.

We spend a whole day in Hokitika, however, I did hardly see anything of the city. The reason why I didn't saw anything of Hokitika was Bonz'n'Stonz. Bonz'n'Stonz is a shop where you can create your own jade/greenstone (or pounamu - as the Maori name it) necklace. First you design your pendant and then you carve it out of greenstone. I decided to do my own Manaia. We even made the eye out of nacre!
Spending the whole day in the studio was so worth it!

The next day, we went to Arthur's Pass. Again a place (like Stewart Island) I didn't know why I wanted to go there but went anyways and got blown away by it!
Mike and me tramped up to Avalance Peak, a 1833 meter high mountain. We had to walk (or more climb) up and later down an altitude of 1100 meters, all within only five kilometers! Pretty steep. Sometimes we had to climp nearly vertical!
Later, as we left the treeline behind us, things got even harder, cause the path was full with stones and we had to seek for our way towards the summit. The extremest part was probably the last few meters to the summit. The steepness decreased tho, but the mountain falled down to nowwhere on both sides of the way, leaving only a small path to walk on.
Soon, I saw my first kea. Kea are the only alpine parrots in the world and very clever. They're as smart as a 6-year old! Kea are cheeky and some even name them "the clown of the mountain". They're able to open your backpack and sometimes steal things from you! The first kea we met on the track was quite interested in my backpack but the 10 cents we gave him were more interesting, luckily!
We couldn't spend a whole day in making fun with this kea -even tho it was realy cool- so eventually we continued our walk towards the summit. On our way -after beeing chased by the kea for some time until he found something more interesting- we found some snow. So we had to build a snowman! This might be the snowman with the best view in New Zealand!
At the summit, we even met more kea and we spend some time watching these beautiful and fascinating birds. I took hundreds of pictures, but we only got one picture with a flying kea. When they fly you can see their yellow-ish and orange feathers, you can't see when they sit. So beautiful!
The way back to Arthur's Pass Village was the hell! So steep and stony. You had to think about every step you wanted to take to prevent falling or twisting your ankle! My knee and me were so happy being back in Arthur's Pass after this 8 hour tramp!

Then we drove towards Nelson, stopping in Punakaiki to see the Pancake Rocks. They obviously got their name 'cause they look like a tower of pancakes.

Making a short stop in Nelson and then driving to the Abel Tasman National Park, New Zealands smallest but best visited National Park. We saw the split apple rock and walked then a bit of the Abel Tasman Coastal Walk, one of the Great Walks in New Zealand. Eventually, we found a nice beach, nearly without any people. We decided to stop there for a beach day, before I already had to leave, heading back towards Auckland.

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